Photovoltaik-Ausbau schreitet bundesweit voran

Solarstrom gehört mittlerweile in allen Bundesländern zur wichtigen Energiequelle. Gemessen an der Fläche, erfolgten die meisten PV-Installationen 2017 in Berlin und Saarland – die Gesamtleistung reicht aber längst noch nicht aus.

Symbolfoto: Sonnenschiff in Freiburg (Bild: Gyula Gyukli/stock.adobe.com )
Symbolfoto: Sonnenschiff in Freiburg (Bild: Gyula Gyukli/stock.adobe.com )

Das Portal Föderal Erneuerbar, betreut durch die Agentur für Erneuerbare Energien, hat aktuelle Daten zur Verteilung des Photovoltaik-Ausbaus in den Bundesländern veröffentlicht. In der Bundesrepublik wurden vergangenes Jahr rund 1,7 Gigawatt (GW) Solarstromleistung neu installiert. Gegenüber 2016 bedeutet dies eine Steigerung um knapp 200 Megawatt (MW) oder rund 12 Prozent. Das Ergebnis bleibt jedoch deutlich hinter dem von der Bundesregierung angestrebten Zubauvolumen von 2,5 Gigawatt zurück.

Süddeutschland weiterhin Spitzenreiter

Der Großteil der neu installierten PV-Leistung entfiel mit 405 Megawatt auf Bayern und Baden-Württemberg (206 Megawatt). Süddeutschland weist die besten Einstrahlungswerte vor, so ist es nicht verwunderlich, dass gerade dort die meisten Anlagen gebaut werden. Der Anteil der beiden Bundesländer am Gesamtwachstum der PV-Leistung lag 2017 bei etwas über einem Drittel. Der Wert ist etwas größer als in den drei Jahren zuvor. Allerdings fiel da auch der Gesamtzubau deutlich schwächer aus.

Norddeutschland holt auf

Inzwischen verteilen sich die Installationen deutlich besser über das Land als in den früheren Jahren. Auf Bayern und Baden-Württemberg entfiel zuvor mehr als die Hälfte aller neuen Solarstromanlagen. Bei dem flächenbezogenen Zubau führt Berlin, das das Wachstum an Solarstromleistung gegenüber den Vorjahren deutlich steigern konnte. Auf Platz zwei folgt das Saarland. Gemessen an der Landesfläche weist das Bundesland zudem auch bei der Neuinstallation von Windenergieanlagen in 2017 den zweithöchsten Wert auf – hinter Hamburg.

Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete den drittgrößten Photovoltaik-Ausbau. „Ob im Süden, in der Mitte oder im Norden: Die Nutzung der Sonne zur Stromerzeugung macht überall Sinn, wie die sehr heterogene Ausbaukarte zeigt. Besonders erfreulich ist der hohe Zuwachs an Photovoltaik in Berlin – nicht nur, weil die Hauptstadt Vorbild sein sollte, sondern weil damit auch die urbane Erneuerbaren-Nutzung nah an den Schwerpunkten des Energieverbrauchs vorangetrieben wird“, sagt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.

Vor allem der Ausbau von Dachanlagen prägt das anziehende Wachstum der Solarstromleistung. Insgesamt fallen über 70 Prozent des Ausbaus in diese Kategorie, Freiflächenanlagen machen entsprechend nur knapp 30 Prozent aus – wobei dieses Segment zu knapp 90 Prozent durch ausschreibungspflichtige Anlagen mit einer Leistung von mehr als 750 Kilowatt bestimmt wird.

Gerade in den Stadtstaaten, wo gar keine Freiflächenanlagen installiert wurden, sowie in Nordrhein-Westfalen (99,6 Prozent) und Hessen (90,9 Prozent) ist der Anteil von Dachanlagen besonders hoch.

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