Wirtschaft

Solarheizungen legen deutlich zu

Nach einem Absatzplus von 26 % im Jahr 2020 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft ein weiteres Anziehen der Solarkollektor-Nachfrage. Zugleich erfordern die Klimaziele jedoch eine Verdreifachung der Installationsrate.

Grafik: BSW Solarwirtschaft e.V.
Grafik: BSW Solarwirtschaft e.V.

2020 wurden rund 83.000 neue Solarwärmeanlagen in Deutschland installiert, gegenüber rund 71.000 im Vorjahr 2019. Die Geschäftserwartung hat sich zuletzt weiter aufgehellt: In seinem seit 2005 vierteljährlich erhobenen Geschäftsklimaindex Solarthermie registrierte der BSW im ersten Quartal den höchsten Stand seit über zehn Jahren. Im ersten Quartal 2021 setzten die Hersteller von Solarkollektoren gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum 23 % mehr Solarkollektoren ab als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Ursache des anhaltend hohen Interesses innerhalb der Bevölkerung ist offenbar ein gewachsenes Klimabewusstsein, die Einführung eines CO2-Preises auf fossile Energieträger sowie verbesserte Förderangebote für die Solarwärme. Insgesamt wurden in Deutschland nach BSW-Angaben inzwischen rund 2,5 Mio. Solarwärme-Anlagen installiert.

Die Umsetzung der Klimaziele erfordert dem BSW zufolge aber eine Verdreifachung der installierten Solarwärme-Leistung bis 2030. Das könne nur mit einem Bündel zusätzlicher energiepolitischer Maßnahmen gezündet werden und müsse auch die Fern- und Prozesswärme hinreichend einbeziehen.

Seit Januar 2021 hat die Bundesregierung sämtliche Förderungen für energieeffiziente Gebäude und klimafreundliche Heizungen in der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammengeführt. Die im vergangenen Jahr deutlich angehobenen Fördersätze behalten ihre Gültigkeit. Wird beispielsweise eine bestehende Heizungsanlage mit einer Solarthermie-Anlage nachgerüstet, erhält der Betreiber einen Zuschuss von 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Wird ein alter Ölkessel gegen eine effiziente Gas-Solar-Heizung getauscht winkt eine Förderung von 40 Prozent der Anschaffung und Installationskosten (vgl. auch Grafik weiter unten).

Fördersätze. Quelle: BSW

Solarthermische Anlagen lassen sich mit beinahe jedem erdenklichen Wärmeerzeuger kombinieren, etwa mit einem Holzheizkessel, einer Wärmepumpe oder einem Gasbrennwertkessel. Bei einer üblichen Kollektorfläche von 10 bis 15 m² und guter Dämmung des Hauses können bis 30% des Wärmebedarfs gedeckt werden. Mithilfe großer Warmwasserspeicher und größerer Kollektorflächen kann eine Deckung von 50 Prozent erreicht werden.

Einen anschaulichen Eindruck zur solaren Heizungsmodernisierung vermitteln kurze Infofilme auf dem BSW-Youtube-Kanal unter www.bsw.li/2rO45eC (Solar und Erdgas) und www.bsw.li/2QtT2F9 (Solar und Pellets).

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