Indonesien ist die weltweit führende Thunfischproduktionsnation und der zweitgrößte Fischproduzent überhaupt. Doch Kleinfischer, die umweltverträgliche Fangmethoden praktizieren, können ihre Fische wegen fehlender Kühlmöglichkeiten oft nicht zu den Verbrauchern transportieren. Die Folge: Die Kleinfischer können sich gegenüber der Industriefischerei kaum behaupten; viele Fische verderben, die Fischer verarmen.
Indonesiens Politik will die Fischbestände erhalten und das Einkommen der Fischer in abgelegenen Gebieten sichern. Entscheidend ist dafür die lückenlose Kühlung des Fangs. Die GIZ hat die Entwicklung einer sonnenbetriebenen Eismaschine angestoßen und begleitet. Die innovative Technologie stellt gemäß der Leitidee Industrie 4.0 eine dynamische und automatisch an die zur Verfügung stehende Sonnenenergie angepasste Eisproduktion von bis zu 1,2 t Blockeis pro Tag sicher. Stegmüller von der GIZ: „Das sichert das Einkommen von Fischern, die nachhaltig wirtschaften, gerade in abgelegenen und einkommensschwachen Regionen Indonesiens“.
Steffen Sinn, Area Sales Manager für Asien beim Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg, erklärt die Technik: „Die Solarmodule sind keine starke Stromquelle, daher mussten extrem energiesparende Ventilatoren eingebaut werden.“ Ziehl-Abegg ist globaler Technologieführer bei Ventilatoren mit einem optimierten bionischen Profil. „Wir haben uns abgeschaut, warum Eulen besonders leise und auch energiesparend fliegen können“, erklärt Sinn. Daher sind gerade diese bionischen „Eulen-Ventilatoren“ im Solar Ice Maker eingesetzt worden.
Komponenten und Know-how sind in der Entwicklungsphase durch die deutschen Unternehmen Bitzer, Ziehl-Abegg und BAE Batterien kostenfrei bereitgestellt worden. Die Entwicklung sowie technische Betreuung übernahmen Experten vom ILK Dresden. Die Herstellung der sonnenbetriebenen Eismaschinen läuft beim indonesischen Industrieunternehmen Selaras Mandiri Tehnik (AIREF). Weitere Projektpartner sind REC Solar, ATW Solar, Studer und Omron.