Zum 60-jährigen Firmenjubiläum weihte die Kessel AG nach zweijähriger Bauzeit im Beisein von Geschäftsführung und Vorstand, gegenwärtigen und ehemaligen Mitarbeitenden, Kommunalvertretern sowie der Fach- und Regionalpresse ihr neues multifunktionales Bürogebäude ein. Mit der größten Investition der Firmengeschichte in Höhe von rund 25 Mio. Euro wollte das Unternehmen ein offenes Konzept umsetzen - weitgehend ohne Wände und ohne Grenzen zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen.
„Als innovationsgetriebenes Unternehmen müssen wir entsprechend unserer Wachstumsstrategie als moderner Arbeitgeber sichtbar sein und unseren Mitarbeitenden die bestmöglichen Arbeitsbedingungen bieten. Mit unserer neuen Firmenzentrale haben wir eine flexible Arbeitswelt mit offener Atmosphäre geschaffen, mit der wir im Wettbewerb um Fachkräfte sowie Talente für die Zukunft gerüstet sind. Darüber hinaus geben wir der Zusammenarbeit und Innovation neuen Raum und arbeiten umso motivierter an den Entwässerungslösungen der Zukunft“, sagt Vorstandsvorsitzender Bernhard Kessel.
Open Space Office bietet Raum für Interaktion
Beim Raumkonzept für die rund 6.500 m2 Nutz- und Verkehrsfläche mit fast 200 flexiblen Arbeitsplätzen standen offene Sichtbezüge und maximale Transparenz im Mittelpunkt. „Alle Mitarbeitenden sollen gerne ins Unternehmen kommen und sich jederzeit abteilungsübergreifend austauschen können. Denn Kreativität, Innovation und Identifikation entstehen durch Begegnungen und Wissensaustausch im Unternehmen. Das ist in der zunehmend mobilen und hybriden Arbeitswelt weiterhin entscheidend“, sagt Edgar Thiemt, Vorstand Technik.

An die Stelle der klassischen Büroräume sind offene Arbeitsplätze und großzügige, agile Flächen mit weiten Sichtachsen getreten. Damit kann Raum für Kontakte sowie kurze und schnelle Kommunikationswege entstehen. Theken mit Barhockern, flexible Sitzgelegenheiten, offene Küchen oder eine Working-Lounge bieten zusätzliche, spontane Begegnungsmöglichkeiten und alternative Arbeitsoptionen. Für ausreichend Rückzugsmöglichkeiten sollen flexible Alcove-Cabin Module sorgen sowie über 20 Arbeits-, Workshop- und Besprechungsräume in unterschiedlicher Größe und technischer Ausstattung.

Ein professionelles Lüftungs-, Licht- und Schallkonzept begrenzt Geräuschbelastungen aus benachbarten Arbeitsbereichen und trägt zu einem angenehmen Arbeitsumfeld bei. Die Planung der Räume und Arbeitsumgebungen wurde nach den Anforderungen der jeweiligen Abteilungen und deren Schnittstellen abgestimmt; dabei wurden die Mitarbeitenden eng eingebunden, betont Ulrich Maier, Projektverantwortlicher von Vitra, der darin Vorteile für Mittelstandsunternehmen wie Kessel im Bereich der Fachkräftegewinnung sieht.
Neubau und Bestand verbinden
Mit klaren Linien und Strukturen, einer zurückhaltenden Architektur und Farbgestaltung sowie einer zeitlosen Glasfassade fügt sich der dreiteilige, von vier auf zwei Etagen abgestufte Gebäudekomplex optisch in den Bestand ein – und setzt zugleich einen modernen Kontrast.
Durch die direkte Anbindung rücken Produktion und Produktionssteuerung noch enger zusammen. Vom Bürohaus sind die Produktions- und Logistikhallen auf kurzem Wege erreichbar. Großzügige Fensteröffnungen ermöglichen auch allen anderen Mitarbeitenden einen permanenten Einblick in die Werkshallen.
Schritte in Richtung ökologischer Nachhaltigkeit
Das neue dreifachverglaste Bürogebäude erfüllt die Kriterien nach Effizienzstandard EH55. Beheizt wird es über ein BHKW, das zurzeit auf Basis von Erdgas arbeitet und künftig auch Wasserstoff nutzen können soll. Die Räume werden über wassergeführte Decken beheizt und gekühlt, die künftige Nutzung der Abwärme aus dem Produktionsprozess befindet sich in der Phase der Ideenfindung. Einen wichtigen Schritt in Richtung Klimawandelanpassung geht man auch mit außenliegenden Verschattungspanelen, die sommerliche Hitze vor den vollverglasten Fassaden abfangen.

Alle neuen Dachflächen, bis auf eine ausgedehnte Dachterrasse, auf der man sich am Freitag zur Eröffnung traf, sind mit extensiver Dachbegrünung versehen. Die Grünbereiche im Eingangsbereich des Grundstücks sowie zwischen Büro- und Produktionshallen befinden sich noch im Bau. Teil der werdenden Begrünung ist auch eine Pflanzwand vor einer Glasfassade des Neubaus. Das Regenwasser soll per Retention auf dem Grundstück zurückgehalten werden.