Ehemaliger Flakbunker heizt Stadtteil mit Solarenergie
Generalunternehmer der mit rund 1.350 m² größten Röhrenkollektor-Solarthermieanlage Deutschlands ist der Solarthermie-Pionier Ritter XL Solar.
"Was hier geschieht, stößt international auf großes Interesse", sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz im Rahmen der feierlichen Eröffnung der IBA vor dem Bürgerhaus Wilhelmsburg und meinte hiermit vor allem die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Bauprojekte. Sie sollen Perspektiven aufzeigen, wie man den zukünftigen Herausforderungen einer Großstadt begegnet und städtebauliche Lösungen für ein nachhaltiges und solidarisches Zusammenleben findet, ohne dabei Energieverbrauch und Klimaschutz zu vernachlässigen.
Grüne Wärme für Wilhelmsburg
Eines dieser nachhaltigen Projekte und gleichzeitig Leuchtturmprojekt der IBA ist der so genannte Energiebunker, ein ehemaliger Flakbunker, der im 2. Weltkrieg zur Flugabwehr und als Schutzbunker genutzt und jetzt zu einem Ökokraftwerk umfunktioniert wurde. Mit einer Solarfläche aus 315 Vakuum-Röhrenkollektoren trägt er seit Mitte April dazu bei, dass die rund 4.000 Haushalte des Reiherstiegviertels in Wilhelmsburg mit ökologischer Energie zum Heizen versorgt werden.
Dass das hamburgische Reiherstiegviertel in Deutschland kein Einzelfall bleiben wird, sondern als Vorbild für die regenerative Energiezeugung zur Fernwärmeversorgung in vielen weiteren Städten und Kommunen taugt, darüber ist sich die Branche einig. Bereits andere Länder wie Österreich und Dänemark haben bei der Versorgung von Kommunen mit ökologischer Fernwärme aus solarthermischen Heizwerken gute Erfahrungen gemacht, und diese erwartet man auch in Hamburg.
Der Geschäftsführer des Solarthermie-Unternehmens, Dr. Rolf Meißner, erhofft sich ebenfalls Signalwirkung von dem Vorzeigeprojekt: "Keine andere Art der regenerativen Energieerzeugung kann so effektiv und ökologisch zur Energieversorgung von Städten und Kommunen beitragen wie die Solarthermie. Auf lange Sicht hoffen wir deshalb auf einen Nachahmereffekt".