Aktive und passive Kühlung mit Wärmepumpen

Vergangenes Jahr entschieden sich etwa 43 Prozent der Bauherren beim Neubau für die umweltfreundliche Wärmepumpen-Heiztechnik. Gas als Energieträger landete auf Platz zwei.

Überzeugender Doppelnutzen: Eine Wärmepumpe kann mehr als heizen und warmes Wasser bereiten – spezielle Geräte nutzen dank einer Zusatzfunktion die Umweltwärme des Erdreichs an heißen Tagen auch höchst effizient zur Raumkühlung (Bild: WÄRME+)
Überzeugender Doppelnutzen: Eine Wärmepumpe kann mehr als heizen und warmes Wasser bereiten – spezielle Geräte nutzen dank einer Zusatzfunktion die Umweltwärme des Erdreichs an heißen Tagen auch höchst effizient zur Raumkühlung (Bild: WÄRME+)

 „Die Entscheidung für eine Wärmepumpe bringt Bauherren und Modernisierern auch im Sommer deutliche Vorteile“, stellt Matthias Saller, Experte bei der Initiative Wärme+, fest. „Denn sie können nicht nur heizen, sondern lassen sich auch zur Kühlung der Wohnräume nutzen“, ergänzt Saller. Infrage kommt dabei, abhängig von der gewünschten Intensität der Kühlleistung, das aktive oder das passive Wärmepumpenkühlen.

Optimale Raumtemperatur das ganze Jahr über

An heißen Sommertagen schafft die Kühlung der Wohnräume  angenehme Temperaturen. Klimaanlagen und Ventilatoren kommen in der Regel nur wenige Wochen im Jahr zum Einsatz. Den größten Teil des Jahres bleiben sie ungenutzt. Darüber hinaus erweisen sich Klimageräte aufgrund ihres hohen Stromverbrauchs als kostenintensiv.

Viele Bauherren und Modernisierer wissen nicht, dass sich Wohnräume mittels  Wärmepumpe effizient, kostengünstig und umweltfreundlich kühlen lassen. Bei anderen Heizsystemen ist das nicht möglich. Alles, was man dafür braucht, ist eine Kombination mit dem passenden Verteilsystem. Empfehlenswert seien laut Saller beispielsweise zur Kühlung fähige Fußboden- oder Wandflächenverteilsysteme oder Gebläsekonvektoren. Klassische Heizkörper sind hingegen, aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Fläche, ungeeignet.

Passiv oder aktiv kühlen?

Die Temperaturen des Erdreichs und des Grundwassers liegen im Sommer deutlich unter den Temperaturen in Wohnräumen. Die passive Kühlung macht sich diesen Temperaturunterschied zunutze. Aus dem Verteilersystem fließt das Wasser über einen Plattenwärmetauscher und wird durch Grundwasser oder Erdreich gekühlt. Anschließend leitet das System es wieder ins Gebäude. Auf diese Weise gelingt es, die Innenraumluft um 2 bis 3 Grad Celsius abzusenken.

Während dieses Vorgangs bleibt der Verdichter außer Betrieb. Daher spricht man von einer passiven Kühlung. Der Stromverbrauch ist dabei sehr gering. Im Laufe des Sommers wärmen sich Erdreich und Grundwasser allerdings auf. Die Leistung der passiven Kühlung nimmt ab. Im Vergleich zur aktiven erfolgt die passive Kühlung in den heißen Monaten deutlich langsamer.

Die aktive Wärmepumpenkühlung, die nur mit Sole-/Wasser-Wärmepumpen möglich ist, eignet sich besonders für die schnelle und deutlich spürbare Kühlung der Räume bei hohen Temperaturen. Der Kältekreislauf funktioniert für die Betriebsart Kühlung in umgekehrter Richtung. Die Pumpe fungiert dabei als Kühlaggregat und arbeitet wie ein Kühlschrank. Wärmepumpen, die aktiv kühlen können, sind in der Lage, den Wärmekreislauf umzukehren. Man bezeichnet sie als reversibel.

Interessierte Bauherren oder Modernisierer sollten sich an spezialisierte Fachhandwerker wenden. Sie helfen dabei, die passende Wärmepumpen-Lösung zu finden.

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