Bauartgenehmigung für waagerechte Verbindungsleitungen
Das Leichtbausystem Future Therm für Verbindungsleitungen bietet den Nachweis der Feuerwiderstandsklasse F 90. Im Juni 2024 erteilte das Deutsche Institut für Bautechnik DIBt unter der Nummer Z-7.4-3564 die allgemeine Bauartgenehmigung. Zugrunde liegen die Kriterien der DIN EN 1366-13: 2019-09, die ein Verfahren zur Bestimmung der Feuerwiderstandsdauer für Abgasanlagen, Schächte von Abgasanlagen oder Durchführungselemente als Teil einer Abgasanlage unter standardisierten Brandbedingungen festlegt. Nachdem Future Therm waagerecht alle Kriterien erfüllt, lassen sich solche Verbindungsleitungen jetzt zuverlässig erstellen.
Pluspunkte des Leichtbausystems
Mit dem Leichtbausystem konnten auch bislang schon selbst anspruchsvolle Bauvorhaben brandschutzseitig korrekt realisiert werden. Dabei waren in der Regel der zuständige Bezirksschornsteinfeger, ein Brandschutzsachverständiger oder Institutionen der unteren beziehungsweise oberen Baubehörde einzubeziehen. Grundsätzlich eignet sich das zertifizierte Leichtbausystem hervorragend dafür, im Bestand und im Neubau platzsparende Abgasanlagen einzubauen und verschiedene Wärmeerzeuger anzuschließen. Mit der zertifizierten waagerechten Verbindungsleitung wird nun alles noch einfacher: Der Schacht selbst wird aus 45 Millimeter dicken Thermax-SL-Wärmedämmplatten hergestellt. Ergänzt wird das bewährte Abgassystem Future-C mit und ohne Dämmung in den Rohrdurchmessern DN 150 bis 450.
Alternativ verwendet werden dürfen folgende Anlagen: Für die Bauart doppelwandige metallische Systemabgasanlagen mit innen liegender Dämmung, Steckverbindungen und kreisförmigem lichtem Querschnitt bis zu 450 Millimetern ist dies der Typ ICS 5000 mit der Leistungserklärungsnummer Nr. 007-DOP 2018-09-27 oder Nr. 008-DOP-2018-09-27 beziehungsweise Typ HP 5000 mit der Leistungserklärungs-Nummer 019-DOP-2013-06-24 oder 020-DOP-2013-06-24 vom 6. März 2020 nach DIN EN 1856-15.
Darüber hinaus müssen Form und Maße sowie Einzelheiten der Formgebung der Kompensatoren den Angaben der Anlage 1 der allgemeinen Bauartgenehmigung entsprechen.
Unter diesen Voraussetzungen erreicht eine solche Anlage die Feuerwiderstandsklasse LA 90. Die Abgasführung kann mit und ohne Ummantelung des Edelstahlrohrs umgesetzt werden. Die Ausführung hängt von der Berechnung der Temperatur ab. In jedem Fall muss ein Ringspalt von 30 Millimeter bestehen bleiben.

Brandprüfung
Für die Prüfung des Materialprüfungsamtes (MPA) wurden im Brandprüfzentrum Erwitte die entsprechenden Versuchsanordnungen aufgebaut und akribisch umgesetzt. Die DIN EN 1366-13 legt für die Prüfung alle relevanten Details wie Temperaturen, Dauer usw. fest. Dazu standen die bis zu vier mal fünf Meter großen Prüföfen zur Verfügung, um die waagrechten Verbindungsleitungen einem simulierten voll entwickelten Brand auszusetzen. Als Energieträger wird dabei Heizöl EL oder Gas genutzt. Daten von zahlreichen Messstellen zeigen das Verhalten der Future-Therm-Verbindungsleitungen. Dabei wurden sämtliche Komponenten einbezogen. Sie sind als Stecksystem mit inneren und äußeren Flachstreifen aus Vermiculite ausgeführt, die Verbindung wird zusätzlich mit einem Brandschutzkleber verklebt.

Planungsdaten des Systems Future Therm waagerecht
Die maximale Elementlänge der rechteckigen Schächte beträgt 1.000 Millimeter, der maximale lichte Durchmesser 510×510 Millimeter. Die waagrechte Verbindungsleitung ist geprüft für Überdruckanlagen, etwa Blockheizkraftwerke. Sie weist mit H1 (entspricht 5.000 Pascal) die höchste Anforderungsklasse auf. Die Zentrierung der waagrechten Abgasleitung wird mit inneren Abstützungen sichergestellt.
Die Befestigungen der waagerechten Leitungen müssen an feuerbeständigen Decken mithilfe der brandschutztechnisch geprüften und feuerbeständigen Abhängungen mit einem maximalen Befestigungsabstand von 1.200 Millimeter fixiert werden. Für die Future Therm-Elemente sind Gewindestangen M 10 und C-Schienen als Unterkonstruktion zu nutzen, sie waren jeweils Teil der Brandprüfung.
Vor Beginn lassen sich zum Beispiel folgende Faktoren untersuchen:
- mögliche Standorte der Feuerstätte(n)
- die Brandabschnitte und ihre Abschottung
- der Übergang von Feuerstätte zur Abgasleitung
- Wanddurchbrüche und ihre Dämmung
- Details zum Wechsel waagrecht zu senkrecht
- der Platzbedarf der Abgastechnik.
Je mehr Details geklärt und in ein Konzept eingebracht werden, umso besser funktioniert die Umsetzung im konkreten Bauvorhaben. ⟵
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