Integrales Planen, Bauen und Betreiben
Bereits bei der Planung des Gebäudes sollten soziale, ökologische und wirtschaftliche Anforderungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg berücksichtigt werden. Das Gebäude sollte sich, mithilfe eines Segmentkonzepts in BIM, flexibel an sich künftig wandelnde Anforderungen anpassen können.
Technik am Lehrbeispiel
Das kubische Gebäude ist als Plus-Energie-Haus konzipiert. Das erfolgreich umgesetzte Planungskonzept mit kompakter Gebäudehülle, hoher Luftdichtheit und hocheffizientem Energiesystem resultiert in einem Gesamtenergieeffizienzfaktor fGEE von 0,37 (Die Anforderung gem. OIB RL 6 liegt bei 0,85).
Die TGA umfasst eine Geothermieanlage, mechanische Lüftung mit hocheffizienter WRG und Klimatisierung mit Flächensystemen. Die Dach-PV-Anlage deckt den kompletten Eigenbedarf, der Überschuss fließt ins Netz.
Smartes Testgebäude
Alle Daten aus Anlagen, Seminarbetrieb und Medientechnik werden vollständig vernetztund in den Schulungsbetrieb integriert. Das gesamte Gebäude ist damit ein lebendiges Testobjekt unter Vollbetriebszuständen.

Integral Planen, BIM und dynamische Simulationsmethoden
„Über eine außerordentlich komplexe Planungsdurchführung zu sprechen, ist schwer“, sagt Prof. Dr. Klaus Knoll, ö. b. u. v. Sachverständiger für Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik, in seiner Laudatio. Klar sei, der allgemein übliche Weg wurde hier nicht beschritten. „Die ATP ist im Selbstverständnis ein Forschungs- und Sonderplanungsbüro“, so Knoll weiter. Seit 2009 befasse man sich hier in einem interdisziplinären Team mit der Förderung und Umsetzung bereichsübergreifender neuer Arbeitweisen.
Integrale Planung ist die Voraussetzung für hohe Modellqualität. Diese kooperative Methode ist auch der Schlüssel für nachhaltige, ressourcen- und energieschonende Bauwerke, denn sie kann alle Vorteile von BIM für dieses Ziel einsetzen. Planung, Bauausführung und Gebäudebetrieb erfolgen auf Basis von BIM und einem digitalen Zwilling, der gemeinsam mit dem „E3D – Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen“ der RWTH Aachen erstellt wurde. Er bildet alle architektonischen, technischen und funktionalen Eigenschaften ab. Besonders die dynamische Simulation der Gebäudethermik und der geothermischen Energiegewinnung trugen zu dem effizienten Planungsergebnis bei. Auch Kosten, Termine und Nachhaltigkeit von Planungsbeginn bis zum Betrieb wurden genauestens analysiert, simuliert, geplant und dokumentiert.
ATP architekten ingenieure, Wien
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