SHK+E im März 2024
Vom 19. bis 22. März 2024 trifft sich die Branche auf der SHK+E. Die Messe Essen erwartet rund 300 Aussteller aus 15 Ländern, die ihre Produkte rund um Sanitär, Heizung, Klima und Elektro präsentieren. Das sind deutlich weniger als in den Vorjahren einschließlich der Coronazeit. Besonders betroffen ist der Bereich Sanitär.
„Wir freuen uns, dass die SHK+E Essen nach der pandemiebedingten Verschiebung wieder zu ihrem gewohnten Zeitpunkt im Frühjahr stattfindet“, sagte Messe-Geschäftsführer Oliver Kuhrt auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Messe. „Das war der ausdrückliche Wunsch der Branche.“
Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die elektrische Wärmeerzeugung und effiziente Montagetechniken. Die Messe hat ihren Namen um das E und das Angebot um den energetischen Bereich der Elektrotechnik erweitert, um dem Trend der zunehmenden Sektorintegration zu entsprechen.
Elektrische Wärmeerzeugung und digitale Energiesysteme
Vorausgegangene Fachmessen zeigten, dass die Zukunft des Heizens zunehmend elektrisch ist. Im Fokus des Heizungsbereichs stehen künftig noch stärker sektorübergreifende Lösungen für die effiziente Verzahnung von Wärme, Strom und Mobilität: Neben Wärmepumpen erwarten die Besucher künftig etwa Batteriespeicher, Energiemanagementsysteme, Photovoltaik, Wallboxen und Wechselrichter. Teil des technologieoffenen Messekonzeptes werden Kuhrt zufolge jedoch auch weiterhin Öl- und Gasbrennwertsysteme sein.
Das Sonderforum Perspektive Strom, Photovoltaik und autarkes Heizen für Fachinstallateure der Wärme- und Energietechnik wird zu einem festen Angebot weiterentwickelt. „Strombetriebenen und nachhaltigen Wärme- und Energiesystemen kommt bei der Bestandssanierung und Neuinstallation eine zunehmende Bedeutung zu“, sagt Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK NRW. „Diese Entwicklung wollen wir auf der SHK+E Essen künftig noch stärker abbilden.“ Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie begrüßt die neue Ausrichtung der Essener Fachmesse: „Das ist ein guter und konsequenter Schritt. Der Wärmepumpe fällt innerhalb der Wärmewende eine Schlüsselrolle zu", erklärt Andreas Lücke, Senior Expert beim BDH und Vorsitzender des Messebeirats.
Die Energiewende im Bereich Heizung wurde in früheren Jahren insbesondere durch den Fachkräftemangel verlangsamt. Die Auslastung sank jedoch zuletzt von fast einem Jahr auf etwa drei Monate Vorlauf. Aktuell sieht etwa Hans-Peter Sproten das Nadelöhr für die Energiewende in der Politik selbst. Als Schlag ins Gesicht bezeichnet Andreas Lücke die nunmehr gesetzlich vorgeschriebene Notwendigkeit einer kommunalen Wärmeplanung. „Diese Aufforderung zum Abwarten ist eine Katastrophe, eine ganz miserable politische Entscheidung.“ Er befürchtet zum Beispiel, dass die Dezentralität bei der kommunalen Wärmeplanung viel zu wenig beachtet werden wird.
Die Heizungsindustrie stellt in den Hallen 1 und 3 aus.
Einbruch im Sanitärbereich
In den Hallen 6 und 7 präsentiert sich die Sanitärbranche mit Sanitärinstallationen, Wassertechnik und Sanitärobjekten. Dabei werden sich die Ausstellungen größtenteils auf den Bereich hinter der Wand konzentrieren. Grund dafür ist die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage der Objekte-Branche, ein „Fiasko“, für das Oliver Kuhrt Entscheidungen der Politik verantwortlich macht. Bis Ende Oktober 2023 erhielt die Messe ca. 80 Absagen von Herstellern für Badkeramik und Objekte. Die Stornierungen beträfen dabei nicht nur die SHK+E, sondern alle Messeteilnahmen für 2024. Im März werden damit im Bereich Sanitärinstallation ca. 100 Aussteller vertreten sein, heißt es von der Messe.
Bestimmendes Thema in Essen sind neben der digitalen Badplanung und Ressourcenschonung effiziente Montagetechniken, die in Zeiten knapper Fachkräfte unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg sind. Zu sehen sein werden Armaturen, Rohrleitungskomponenten sowie Werkzeuge und Techniken zur Befestigung und Abdichtung.
Um den Besuchern diese effizient vorzustellen, wird es Rundgänge, einen Visitors Guide und Vorträge geben. Dabei wird auch die Heizungstechnik in den Hallen 1 und 3 einbezogen.
Vorträge und Fachforen
Zu den Fachforen zu ausgewählten Zukunftsthemen der Branche gehört der Campus SHK Bildung, Lernen + IT in Halle 2 mit Fort- und Weiterbildungsangeboten sowie Produkten zur Lernunterstützung.
In Halle 1 hat der Bereich „Startup@SHK+E Essen“ in Zusammenarbeit mit der „VdZ – Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie“ seine Heimat. Dort zeigen junge Unternehmen ihre Lösungen für den digitalen Wandel in der SHK-Branche.
Das Forum „Treffpunkt Trinkwasser“ findet in Zusammenarbeit mit der figawa e.V. statt, dem Verband für Hersteller und Dienstleistungsanbieter in den Bereichen Wasser, Gas und Liquid Fuels. Hier kann man sich über Produkte und Dienstleistungen für die Trinkwasserversorgung informieren. Durch den Klimawandel verändern sich die Rahmenbedingungen, die Anforderungen an Energieeffizienz und Hygiene steigen.
Die Vorträge behandeln Themen wie die Aufbereitung von Heizungswasser, Fragestellungen rund um die Aufrechterhaltung der Temperaturen von kaltem Wasser, Legionellenuntersuchungen sowie Neuerungen in den technischen Regeln für die Planung und Ausführung von Trinkwasserinstallationen auf nationaler und europäischer Ebene. Zudem wird die Schulungsinitiative “Fit für Trinkwasser” der Verbände BTGA, figawa und ZVSHK vorgestellt.
Zum Angebot in Halle 6 gehören beispielsweise die Themen Wasserzähler und Metering, Wasserbehandlung und die Desinfektion von Trinkwasser und Trinkwasserinstallationen. Außerdem geht es um Labordienstleistungen und Gutachten, Mess- und Analysetechnik sowie Legionellen-Prophylaxe. Hinzu kommen Korrosionsschutz sowie Rohrleitungen und Armaturen.
Neue Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten wurden verkürzt: Die Messe öffnet in diesem Jahr Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und am Freitag von 9 bis 15 Uhr.
„Mit den neuen Öffnungszeiten begegnen wir dem Besuchsverhalten der SHK-Profis in den Hallen und den steigenden Effizienzbemühungen unserer Aussteller. Unabhängig davon haben unsere Aussteller die Möglichkeit, den Ausklang des Messetages für spezifische Veranstaltungen oder zum vertieften Networking zu nutzen“, erklärt Oliver Kuhrt.