Regionale Bauwirtschaft ist für die Klimaanpassung in Deutschland unverzichtbar
Das Klimaanpassungsgesetz ist seit Juli 2024 in Kraft. Es verpflichtet die Länder, angesichts der Klimakrise mehr Vorsorge zu betreiben und Anpassungsstrategien zu entwickeln. Anlässlich der heute beginnenden Klimaanpassungs-Woche fordert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, die Strategien mit klaren Budgets zu unterlegen und die regionale Bauwirtschaft bei der Erstellung der Pläne stärker einzubeziehen:
„Die Klimaanpassung darf nicht als reine Verwaltungsaufgabe verstanden werden. Wir müssen sicherstellen, dass praxisnahe Lösungen entwickelt werden, die vor Ort umsetzbar sind. Ob Starkregenschutz, Versickerungsmulden oder Dachbegrünungen – das Baugewerbe kennt die lokalen Gegebenheiten und ist unverzichtbar, um diese Maßnahmen effektiv zu gestalten und umzusetzen.
Leider sehen wir in der Praxis immer wieder, dass vielen Kommunen Ressourcen fehlen. Laut einer aktuellen Studie des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes fehlen 80 Prozent der Kommunen personelle und 73 Prozent finanzielle Ressourcen, um Klimaanpassungsmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Nur 12 Prozent der Kommunen haben einen Klimaanpassungsmanager.
Es ist zwingend notwendig, hier klare Budgets für die Strategien zu schaffen. Die Zusammenarbeit mit dem Baugewerbe ist dafür entscheidend. In hochwassergefährdeten Gebieten können wir etwa durch den Verzicht auf Unterkellerungen das Risiko für Gebäude minimieren. Maßnahmen wie die Erstellung von Starkregengefahrenkarten, die Installation von Notüberläufen und Versickerungssystemen gehören zu den wichtigen Anpassungen. Wenn die Bauwirtschaft bereits bei der Planung der Maßnahmen vor Ort eingebunden ist, können die Pläne nicht nur schneller, sondern auch praxisorientierter umgesetzt werden.
Wir appellieren an die Politik, den strategischen Rahmen des Klimaanpassungsgesetzes mit klaren finanziellen Mitteln auszustatten und die Expertise der regionalen Bauwirtschaft einzubinden. Nur so können wir unsere Städte zukunftsfähig und widerstandsfähiger gegenüber den Klimafolgen gestalten.“