Verbände

Rahmenbedingungen für die Planung maschineller Schullüftungen

In einem kürzlich veröffentlichten Dokument fordern Branchenverbände klare Rahmenbedingungen für die Planung maschineller Schullüftungssysteme.

Die Luft in Klassenräumen muss auch deshalb regelmäßig ausgetauscht werden, weil die CO2-Konzentration schnell steigt und die damit die Konzentrationsfähigkeit der Lernenden sinkt. Bildquelle: stock.adobe.com/2mmedia
Die Luft in Klassenräumen muss auch deshalb regelmäßig ausgetauscht werden, weil die CO2-Konzentration schnell steigt und die damit die Konzentrationsfähigkeit der Lernenden sinkt. Bildquelle: stock.adobe.com/2mmedia

Moderne Lüftungslösungen sind ein wichtiger Bestandteil beim Bauen und Sanieren von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Lernerfolg setzt einen regelmäßigen Luftaustausch voraus und fördert bei Lernenden und Lehrkräften gleichermaßen die Konzentrationsfähigkeit. Darüber hinaus minimiert moderne Lüftungstechnik die Anzahl der Aerosole und damit die Ansteckungsgefahr durch Bakterien und gefährliche Viren wie das Coronavirus.

Ein Dokument führender Verbände aus der Klima- und Lüftungstechnik verdeutlicht die Mindestanforderungen an maschinelle Schullüftungssysteme, die beim Entwurf von Förderprogrammen oder offiziellen Richtlinien berücksichtigt werden sollten. Die Anforderungen beziehen sich auf typische Klassenräume mit ca. 30 Schülern und einer Größe von 50-90 m². Außerdem wird von einer für Klassenräume typischen Aktivität ausgegangen:

Mindestens zu erfüllende Rahmenbedingungen bei der Planung von maschinellen Schullüftungssystemen

Dieses Dokument listet die minimalen Anforderungen an maschinelle Schullüftungssysteme, die beim Entwurf von Förderprogrammen oder offiziellen Richtlinien berücksichtigt werden sollten. Die Anforderungen beziehen sich auf typische Klassenräume mit ca. 30 Schülern und einer Größe von 50-90 m². Außerdem wird von einer für Klassenräume typischen Aktivität ausgegangen.

Folgende technische Rahmenbedingungen sind mindestens zu erfüllen:

Außenluftvolumenstrom >25 m³/h pro Person im Raum

Alternativ detaillierte Dimensionierung nach VDI 6040 mit dem Ziel, eine gewichtete durchschnittliche CO2-Konzentration von 1000 ppm während der Unterrichtszeit nicht zu überschreiten.

Schallleistungspegel <43 dB(A)

Schallemission der Lüftungsanlage während der Unterrichtszeit, damit die geforderten 35 dB(A) Schalldruckpegel (Dauerschallpegel) im Raum gemäß ASR und VDI 2081 eingehalten werden (unter  Annahme einer Raumdämpfung von 8 dB).

Verpflichtender Einsatz von Wärmerückgewinnung

Wärmerückgewinnungssysteme führen in Schulen zu großen Energieeinsparungen und sind daher immer vorzusehen. Die Effizienz und auch Regelung der Wärmerückgewinnung sind dabei durch europäische Gesetzgebung reguliert und daher sind Mindestanforderungen an die Effizienz gegeben (siehe Verordnung (EU) Nr. 1253/2014 der Kommission).

Außenluftfilter mindestens ePM1 50 % gemäß ISO 16890

Pollen und Feinstäube werden so effektiv gefiltert und das Gerät sauber gehalten. Abluftfilter schüt-
zen bei Bedarf die Komponenten.

Verpflichtende bedarfsorientierte Einzelraumregelung

Die RLT-Anlagen müssen automatisch Außenluftmengen in Abhängigkeit der Luftqualität (z. B.
nach CO2 , VOC) regeln, um bei geringerer Besetzung und ausreichender Luftqualität Energie ein-
zusparen.

Behagliche und vollständige Raumströmung

Dafür müssen Test- oder Simulationsnachweise vorgelegt werden können und auf geltende Normen und Richtlinien wie bspw. DIN EN ISO 16798-1 Bezug genommen werden.

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