Abschlussbericht der Hy3-Studie
Im Rahmen der Hy3-Studie hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich und der Niederländischen Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) untersucht, wie eine transnationale Wasserstoffwirtschaft im Jahr 2050 aussehen könnte.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur, sagt: „Der Aufbau von Wasserstoffwertschöpfungsketten kann und muss europäisch gedacht und angegangen werden. Die gemeinsame Nutzung von Produktions- und Importkapazitäten sowie der Infrastrukturen im Rahmen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit schafft Synergien und stärkt Klimaschutz und Versorgungssicherheit starker Industrieregionen im Herzen Europas."
René Peters, Business Director Gas Technology bei TNO, ergänzt: „Die Hy3-Studie zeigt den Wert des Aufbaus einer integrierten Wasserstofftransportinfrastruktur auf der Grundlage der bestehenden Gasinfrastruktur und den Speicheroptionen in Salzkavernen zwischen den Niederlanden und NRW. Die Niederlande und Deutschland können den Einsatz von Wasserstoff im großen Maße beschleunigen, indem sie sich der gemeinsamen Herausforderung zur Entwicklung einer vernetzten Wasserstofftransport- und -speicherinfrastruktur stellen.''
Vielversprechende Sektoren für grünen Wasserstoff sind Industrie und Mobilität
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist die vielversprechende Nutzung von grünem Wasserstoff in der Industrie und Mobilität. Die petrochemischen Industrien in NRW und den Niederlanden haben einen gemeinsamen aktuellen Wasserstoffbedarf von 58 Terrawattstunden (TWh) pro Jahr. Bis 2050 kann die Gesamtnachfrage in den beiden Sektoren um das Siebenfache steigen und bis zu 401 TWh erreichen.
Wachstumspfade für grünen Wasserstoff
Grüner Wasserstoff kann durch Elektrolyse von entsalztem Meerwasser unter Einsatz von erneuerbarem Strom aus Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee erzeugt werden. Die Ergebnisse der Hy3-Studie implizieren, dass bis 2050 die jährliche Wasserstoffproduktion aus Offshore-Windenergie zwischen 54 bis 139 TWh in den Niederlanden und zwischen 37 bis 100 TWh in Deutschland erreichen könnte. Um den Wasserstoffbedarf in den Niederlanden und NRW zu decken, werden darüber hinaus weitere Herkunftsquellen benötigt. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem maritimen Import zu.
Weitere Infos zum Hy3-Projekt und die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie