Klimaschutz: Emissionsarme Erdgasheizungen gefragt
Im vergangenen Jahr konnte die Industrie 732.000 Wärmegeräte absetzen. Somit entfallen drei von vier Geräten auf Erdgastechnik. Bei den neuinstallierten Heizgeräten betrug dessen Anteil über 67 Prozent, was ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet – ein neues Rekordhoch.
Die Klima- und Kostenvorteile der Brennwerttechnik überzeugen auch die Endkunden. Durch den hohen Wirkungsgrad lassen sich der Energieverbrauch sowie die Heizkosten um bis zu 33 Prozent – im Vergleich mit alten Ölheizgeräten – senken. Die Kondensationswärme des Abgases wird für die Wärmeerzeugung genutzt, wodurch sich ein Brennstoffnutzungsgrad von rund 108 Prozent erreichen lässt. Gleichzeitig wird durch den niedrigen Energieverbrauch der CO2-Aussstoß um etwa ein Drittel gesenkt.
Ersetzt man das Gas durch Biomethan, ist langfristiges klimaneutrales Heizen möglich. Synthetisches Erdgas und Wasserstoff werden zudem immer umweltfreundlicher. Etwa 44 Prozent der Gas- und nur 12 Prozent der Ölheizungen laufen aktuell mit der Brennwerttechnik in Deutschland.
„Beim Thema Klimaschutz stehen Energieerzeugung und Verkehr häufig im Fokus. Dabei besteht auch im Wärmemarkt dringender Handlungsbedarf“, so Dr. Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft ERDGAS. „Millionen ineffizienter Heizungen blasen in Deutschland aktuell unnötig viel CO2 in die Luft. Ein Wechsel zu gasbetriebenen Brennwertgeräten kann die Emissionen des Sektors drastisch senken – und zwar zu sozial verträglichen Preisen“.
Die Strom erzeugende Brennstoffzellenheizung gilt derzeit als die effizienteste verfügbare Wärmeerzeugung. Der CO2-Ausstoß wird dabei maßgeblich reduziert, gleichzeitig sind die Energiekosten am geringsten gegenüber allen anderen Heiztechniken. Etwa 3.500 Brennstoffzellengeräte wurden im vergangenen Jahr in Deutschland installiert, die zunehmend mit Wasserstoff betrieben werden. „Die Zahlen zeigen einen klaren Positivtrend bei Gasheizungen. Damit ist der erste Schritt in Richtung Wärmewende gemacht. Die Zuwächse sind aber in erster Linie auf den Neubau zurückzuführen, der Bestand altert weiter. Dabei bedarf der Markt dringend einer Frischzellenkur in Form eines breitflächigen Heizungstauschs. Diese kann nur von allen Akteuren gemeinsam verabreicht werden. Die Politik sollte ihren Teil dazu beitragen und den klimaschonenden Effekt des Heizungstauschs durch eine verlängerte Förderung weiter belohnen“, erklärt Kehler.