Nachwendezeit im Osten Deutschlands
Wir schreiben April 1991. Die Mauer ist vor eineinhalb Jahren gefallen und der gesamtdeutsche Bundeskanzler heißt Helmut Kohl. Der Präsident der Berliner Treuhandanstalt Detlev Carsten Rohwedder fällt einem Mordanschlag zum Opfer, zu dem sich die Rote-Armee-Fraktion bekennt. Die Treuhandanstalt hat den Auftrag, die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren und die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern oder sie zu schließen. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland sind hoch.
Moderne Gebäudetechnik heißt zu diesem Zeitpunkt noch Stadt- und Gebäudetechnik und erscheint im Verlag für Bauwesen, Berlin. Der einst volkseigene Verlag ist bereits eine GmbH und wird im September 1991 durch den Verleger Wolfgang Huss von der Treuhand übernommen.
Wendezeit für die Heizung
Der Gebäudebestand der ehemaligen DDR zeigt Spuren jahrzehntelanger Mangelwirtschaft - und Einschusslöcher aus dem zweiten Weltkrieg. Die Bauwirtschaft hat einiges vor sich, auch im Bereich der Gebäudetechnik.
Während für die ostdeutschen Plattenbaugebiete großflächig Fernwärmenetze entstanden, wird insbesondere der Gebäudebestand aus der Vorkriegszeit noch weitgehend mit den originalen Kohleöfen beheizt. Hier und da finden sich Einzelraumgasheizer mit Außenwand- oder Schornsteinanschluss. Zentralheizungen sind unbekannt.
Heute, 30 Jahre später bahnt sich in ganz Deutschland, wie im Rest der Welt, die nächste Heizungsrevolution an. Gas und Öl sind nicht länger eine tragfähige Option, von Kohle ganz zu schweigen. Wir haben also einiges vor uns.
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