Drei Null-Energie-Gebäude auf TUM-Campus

Auf dem Campus der Technischen Universität München (TUM) entstehen ein Haus aus Leichtbeton ohne Stahl, eines aus dem nachwachsenden Baustoff Massivholz und eines aus hochwärmedämmendem Mauerwerk.

Mit dem Bau von drei Studentenwohnhäusern in gleicher Geometrie und Größe, aber aus unterschiedlichen Materialien, soll auf dem Campus der TU in München ein Null-Energie-Standard erreicht werden (Bild: FlorianNaglerArchitekten)
Mit dem Bau von drei Studentenwohnhäusern in gleicher Geometrie und Größe, aber aus unterschiedlichen Materialien, soll auf dem Campus der TU in München ein Null-Energie-Standard erreicht werden (Bild: FlorianNaglerArchitekten)

Mit dem Bau der drei Studentenwohnhäuser in gleicher Geometrie und Größe soll ein Null-Energie-Standard erreicht werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Vorhaben des Studentenwerks München fachlich und finanziell mit rund 520.000 Euro.

Komplexität im Bauwesen reduzieren

Im Rahmen des Projektes soll über mehrere Jahre hinweg systematisch erfasst werden, wie sich zum Beispiel unterschiedliche Baustoffe auf die Energiekosten auswirken. Das Ziel ist es, die Komplexität im Bauwesen und damit auch die Baukosten zu verringern, nachhaltige Konstruktionen zu entwickeln und robuste Haustechnikkonzepte umzusetzen.

Laut Dr. Ursula Wurzer-Faßnacht, Geschäftsführerin des Studentenwerks München, seien bereits heute die Prinzipien des „einfachen Bauens“ in ihren Grundlagen theoretisch erforscht. Darunter verstehe man, die Komplexität im Bauwesen zu verringern, verschiedene einfache Entwurfs- und Konstruktionsweisen zu identifizieren und hinsichtlich ihrer ökologischen, ökonomischen und architektonischen Wirkung zu beurteilen.

Nun sollen darauf aufbauend die neuen Häuser in den drei Konstruktionsvarianten mit dem zusätzlichen Anspruch an einen Null-Energie-Standard umgesetzt und ihre Wirksamkeit ausgewertet werden. Hierzu müsste man beispielsweise Themen der industriellen Vorfertigung, der ökologischen und ökonomischen Bilanzierung sowie des Nutzerverhaltens weiterentwickeln. Durch das Minimieren von Wartung, Instandhaltung und Betriebsenergie soll gleichzeitig der Betrieb optimiert werden.

„Ökologischen Fußabdruck“ über gesamten Lebenszyklus nachweisen

Um notwendige Sanierungsmaßnahmen fortlaufend optimieren zu können, würden die Systeme für das Verteilen von Wärme, Stark- und Schwachstrom sowie Warmwasser getrennt, so Wurzer-Faßnacht. Zudem sei auch geplant, den Null-Energie-Standard durch eine Verringerung der technischen Komplexität und eine einfache Gebäudehülle zu erreichen und den Energiebedarf zu simulieren und zu vergleichen. Das Nutzerverhalten wird über digitale Schnittstellen untersucht und eine wirksame Verringerung des Eigenstromverbrauchs angeregt.

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betont, dass 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf das Bereitstellen von Heizwärme entfallen, in privaten Haushalten sogar fast drei Viertel. „Will die Weltgemeinschaft, die Ende 2015 auf der Klimakonferenz in Paris beschlossene Begrenzung des Temperaturanstiegs auf möglichst nicht mehr als eineinhalb Grad schaffen, kann das nur mithilfe umfassender Maßnahmen im Gebäudesektor geschehen“, so Bonde weiter.

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