Ohne Technik von gestern
Die VOIT STEFAN GMBH ist ein 2002 gegründetes Stahlbauunternehmen aus Pleystein in der Oberpfalz. Was mit drei Mitarbeitern begann, entwickelte sich mittlerweile zu einem Mittelständler mit knapp 100 Beschäftigten, der rund 12.000 Tonnen Stahl pro Jahr verarbeitet und auf mehr als 2.100 Referenzen auf der ganzen Welt verweisen kann. Parallel zu einer engen Mitarbeiterbindung setzt das Unternehmen auf das Credo „Du kannst morgen keine besseren Ergebnisse erzielen, wenn Du heute mit Technik von gestern arbeitest.“ Entsprechend begründet der Inhaber und Geschäftsführer Stefan Voit seinen Entschluss für die Einführung einer neuen Zutrittskontrolle: „Wir sind innovativ bei der Maschinerie und der EDV. Dann kann die Sicherheit nicht auf mechanischen Schlüsseln basieren!“
Sicherheitsprobleme mit Mechanik
Aufgrund des starken Wachstums der vergangenen Jahre und damit mehr Personal kam es immer häufiger zu Schlüsselverlusten und den damit zusammenhängenden Folgekosten, führt Voit aus: „Unser Ziel war es, einerseits die Sicherheitsprobleme mit verlorenen Schlüsseln und andererseits die extremen Kosten, die mit Zylinder- und Schlüsselnachbestellungen verbunden sind, abzuschaffen. Zugleich lag uns daran, feinere Zutrittsrechte vergeben zu können“. Das betrifft nicht nur die Produktionshallen und Verwaltung, sondern ebenso das unternehmenseigene Fitnessstudio. „Wir stellen das sowohl für unsere Mitarbeiter als auch deren Bekannte zur Verfügung. Das hat sich als sehr erfolgreiche Maßnahme für die Rekrutierung erwiesen. Wir wollten allerdings die Schließzeiten regulieren, damit keine Partymeile entsteht“, erklärt er.
Grundsätzlich wünschte sich der Unternehmer, aus Sicherheitsgründen Schlüssel jederzeit deaktivieren und bereichsgesteuerte Zutrittsrechte zuweisen zu können, um bei Bedarf Fertigungshallen freizugeben oder zum Schutz von Betriebsgeheimnissen zu sperren. Diese Maßgaben schlugen sich letztlich in den Anforderungen an das neue System nieder. „Neben den typischen Vorteilen eines elektronischen Schließsystems haben wir Wert auf eine zentrale Verwaltung gelegt, ohne die Zutrittspunkte für Aktualisierungen ablaufen zu müssen, sprich ein virtuelles Netzwerk. Außerdem sollten Türen über selbstverriegelnde Panikschlösser versicherungstechnisch verschlossen sein und gleichzeitig von innen immer zu öffnen sein“, geht Stefan Voit ins Detail.
Bedienungsfreundlichkeit und Skalierbarkeit
Die Suche nach einem neuen System erstreckte sich über einen längeren Zeitraum und fand in einem österreichischen Hotel ihr Ende. Dort verbrachte die Familie Voit ihren Winterurlaub und entdeckte eine intelligente Zutrittslösung von SALTO nicht nur für die Hotelzimmertüren, sondern zugleich für die Spindsteuerung zur Sicherung der Ski und Snowboards. Diese Lösung gefiel Stefan Voit und folgerichtig fragte er bei SALTO an und wurde an den regionalen Partner AIDA ORGA Nürnberg GmbH vermittelt. „Wir haben uns auch noch andere elektronische Schließsysteme angesehen, aber die Zutrittskontrolle der SALTO SPACE Systemplattform war diesen in mehreren Punkten überlegen. Insbesondere hat uns die Software mit ihrer Bedienungsfreundlichkeit und ihrer Browser-basierten Architektur überzeugt. Die Skalierbarkeit der Lösung passt ebenfalls sehr gut für uns, da wir schrittweise installieren wollten und das System mit unserer Firma mitwachsen soll“, beschreibt der Geschäftsführer die Auswahl.
Schrittweise Installation
„Die Installation begann mit der Türaufnahme und Abstimmung der Hardware für jede Tür“, erinnert sich Konstantin Thoma, beim SALTO Fachpartner AIDA ORGA Nürnberg für den Vertrieb zuständig. „Wir haben mit einer kleinen Lösung für das alte Verwaltungsgebäude begonnen, dann die Produktionshallen ausgestattet und schließlich die Neubauten, darunter das neue Verwaltungsgebäude.“ Die Montage selbst hat nur wenige Tage gedauert, AIDA hat sich dabei auf die Wandleser und Motorschlösser konzentriert, das Unternehmen VOIT hat nach einer Einweisung die Beschläge selbst installiert und führt das auch heute noch bei Bedarf fort. „Die Zusammenarbeit mit AIDA verläuft perfekt, wie man sich das wünscht“, lobt Stefan Voit und ergänzt: „Wir erhalten auf Anfragen postwendende Reaktionen und der Umgang miteinander ist unkompliziert“.
Über 210 Zutrittspunkte
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem SALTO Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung. Im SVN werden die Zutrittsrechte auf dem Identmedium gespeichert, wodurch eine Verkabelung der elektronischen Beschläge und Zylinder entfällt. Gleichzeitig schreiben die Beschläge und Zylinder Informationen über gesperrte Identmedien oder beispielsweise Batteriestände auf die Identmedien und geben sie somit weiter. Die Update-Punkte – bei VOIT sind das Online-Wandleser – übertragen die ausgelesenen Daten an den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die aktuellen Zutrittsrechte auf die Identmedien.
36 SALTO Wandleser samt Türsteuerungen sind an hoch frequentierten Außentüren sowie Türen zu sicherheitskritischen Bereichen installiert. An weiteren 40 Außentüren sind elektronische XS4 Original Langschildbeschläge in der DIN-Version montiert. Fünf elektronische SALTO GEO Zylinder verrichten an einigen Innentüren ihren Dienst.
„Darüber hinaus haben wir noch 130 elektronische Schrankschlösser XS4 Locker verbaut. Die haben wir an den Spinden in den Umkleiden, am Kühlschrank und am Spirituosenschrank in der hauseigenen Bar und in den Sozialräumen sowie im Besprechungsraum angebracht“, erklärt Thoma. Den Besprechungsraum können die Kunden von VOIT für Verkaufsgespräche mieten. „Damit demonstrieren wir die enge Bindung zwischen uns als Fertiger und unseren Vertriebspartnern, was bei Endkunden auf sehr positive Resonanz stößt“, erläutert der Inhaber. Dafür erhalten die Partner ein Schrankfach, in dem sie ihre eigenen Unterlagen aufbewahren. Diese Schrankfächer sind elektronisch mit den XS4 Lockern ausgestattet.
Als Identifikationstechnologie fungiert MIFARE DESFire EV1. Der Stahlfertiger nutzt Hybridkarten, um mit dem gleichen Medium sowohl die Zutrittskontrolle als auch die derzeit im Einsatz befindliche Zeiterfassung, die auf Basis einer anderen Technologie arbeitet, anzusteuern.
Weniger Aufwand und mehr Sicherheit
Insgesamt werden rund 200 Personen (Mitarbeiter sowie externe Handwerker und Bekannte) im System verwaltet. „Wir schätzen an der Software die wirklich einfache Verwaltung, mit der auch Personen zurechtkommen, die keine IT-Spezialisten sind. Die schnelle Vergabe von Zutrittsrechten und das schnelle Sperren von Medien helfen uns bei der Optimierung interner Abläufe. Wenn bspw. betriebsfremde Monteure ihren Chip vergessen abzugeben, sperren wir ihn einfach, ohne langwieriges Nachtelefonieren. Und dank der Browser-basierten Systemarchitektur war die Installation keine große Sache“, freut sich Voit.
Insgesamt erfüllt die neue Zutrittslösung von SALTO alle Anforderungen und Wünsche, die Stefan Voit an sie gestellt hatte, der resümiert: „Wir haben jetzt keine Probleme mehr bei Schlüsselverlusten, haben viel weniger Aufwand bei der Verwaltung durch den Wegfall des Platzes, den man für mechanische Schlüssel benötigt, und den Wegfall der Bürokratie mit Ausgabeprotokollen etc. Außerdem können wir Zutritte nachvollziehen, falls das einmal nötig sein sollte, haben die Bereiche viel besser als zuvor eingeteilt und sind zeitlich flexibel. Wenn wir z. B. neue Maschinen installieren, brauchen wir Zutrittsrechte, die nur für die betreffende Halle und für den Installationszeitraum gelten. Sowas kann man mit Mechanik gar nicht umsetzen. Mit Elektronik geht das per Mausklick.“
Anhang | Größe |
---|---|
Beitrag als PDF herunterladen | 201.28 KB |
· Artikel im Heft ·