Verbundprojekt SpeedColl: Weiterentwicklung von Solarthermie-Systemen

Bosch Thermotechnik unterstützt die Forschung im Bereich solarthermischer Kollektoren. Im Verbundprojekt SpeedColl setzen verschiedene Forschungspartner Sonnenkollektoren und Einzelkomponenten in verschiedenen klimatischen Regionen der Witterung aus. Auf Basis der ermittelten Daten entwickeln sie beschleunigte Alterungstestverfahren mit dem Ziel, die Zuverlässigkeit und Lebensdauer künftiger Kollektor-Generationen noch weiter zu erhöhen.

Trocken, heiß und staubig geht es in Negev-Wüste in Israel zu. Ideale Bedingungen für den Freibewitterungs-Teststand zur Erforschung von Alterungsprozessen bei Solarthermie-Kollektoren.
Trocken, heiß und staubig geht es in Negev-Wüste in Israel zu. Ideale Bedingungen für den Freibewitterungs-Teststand zur Erforschung von Alterungsprozessen bei Solarthermie-Kollektoren.

SpeedColl ist ein Verbundprojekt des Fraunhofer-Instituts für solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg und des Forschungs- und Testzentrums für Solaranlagen (TZS) am Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) der Universität Stuttgart. Es erweitert den aktuellen Wissensstand über die Materialalterung von Solarthermie-Kollektoren. Diese sind die am stärksten belasteten Komponenten einer thermischen Solaranlage, weil sie Umgebungsbedingungen wie hohen Temperaturen, UV-Strahlung, Salzbelastung oder Feuchte permanent ausgesetzt sind. Um die Langzeitbeständigkeit von Kollektoren zu testen, simulieren die Wissenschaftler diese Einflussfaktoren durch Schnellprüfverfahren im Labor.

Reale Belastungstests werden in allen Klimazonen durchgeführt

Reale Belastungsdaten ermittelt das Forschungsteam an verschiedenen sogenannten Freibewitterungs-Testständen der beteiligten Forschungsinstitute in Freiburg und Stuttgart (gemäßigtes Klima), auf der Zugspitze (alpin), auf Gran Canaria (maritim) sowie in Indien (tropisch) und der Negev-Wüste in Israel (arid). Für die Tests setzen die Forscher einzelne Bauteile, wie Absorber, Reflektoren und transparente Abdeckungen, sowie vollständige Kollektoren der jeweiligen Witterung aus. Die Standorte wurden mit einem umfangreichen Belastungsmonitoring ausgestattet, das kontinuierlich alterungsrelevante Umgebungsbedingungen und mikroklimatische Größen von Materialien und Komponenten aufzeichnet. Anhand der Ergebnisse der realen und beschleunigten Bewitterungstests können die Wissenschaftler Prognosen über die Lebensdauer der Kollektoren treffen. Ziel ist die Entwicklung von Alterungsmodellen und validierter Prüfverfahren für Komponenten und Kollektoren.

Finanziert wird das Projekt vom Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den Projektträger Jülich (PTJ) (Fkz:0325969 A/B) und mit Hilfe weiterer beteiligten Industriepartner.

 

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