EU-Projekt will Biomasse-Reststoffe im Wärmemarkt nutzen

Mit „Residue2Heat“ (Reststoffe zu Wärme) ist ein neues Forschungsprojekt der Europäischen Union gestartet worden, das unterschiedliche Ströme von Biomasse-Reststoffen aus Land- und Forstwirtschaft nachhaltig aufbereiten und für die Wärmeerzeugung nutzbar machen will.

 Das Gesamtkonzept des EU-Forschungsprojekts „Residue2Heat“ sieht die Entwicklung eines standardisierten Pyrolyseöls aus Biomasseresten vor, das als Brennstoff im Raumwärmemarkt eingesetzt werden kann. Bild: OWI
Das Gesamtkonzept des EU-Forschungsprojekts „Residue2Heat“ sieht die Entwicklung eines standardisierten Pyrolyseöls aus Biomasseresten vor, das als Brennstoff im Raumwärmemarkt eingesetzt werden kann. Bild: OWI

Ziel ist es, mit Hilfe eines flüssigen Brennstoffs aus Biomasseresten die CO2-Emissionen im Wärmemarkt um mehr als 85 % zu reduzieren im Vergleich zum Einsatz fossiler Brennstoffe. Dieser Bio-Brennstoff der zweiten Generation, Schnell-Pyrolyse-Bio-Öl (fast pyrolysis bio-oil, FPBO), wird bereits mit dem technischen Verfahren der Schnell-Pyrolyse aus breit variierenden Biomasse-Reststoffen hergestellt. Ein internationales Konsortium aus Forschungsinstitutionen und mittelständischen Unternehmen wird die Standardisierung und die Verwendung eines flüssigen, biogenen Brennstoffs im Wärmemarkt untersuchen sowie ein Brennwert-Heizsystem für die Nutzung des Brennstoffs technisch optimieren.

Die Herausforderungen stecken im Detail
Der Brennstoff soll zur Wärmeerzeugung in Raumheizungen im Leistungsbereich von 20 bis 200 kW eingesetzt werden und effizient verbrennen.

  • Die erste Herausforderung in diesem Projekt besteht darin, FPBO trotz seiner großen Bandbreite an möglichen biogenen Rohstoffen mit einer gleichbleibend hohen Qualität und weitgehend standardisierten Stoffeigenschaften herzustellen.
  • Die zweite zentrale Aufgabe des Projekts ist die technische Anpassung eines hocheffizienten Brennwert-Heizsystems an die Nutzung dieses flüssigen Biobrennstoffs. Das ist notwendig, weil die Produkteigenschaften des Bio-Öls von denen konventioneller Brennstoffe abweichen, so dass beispielsweise der Brenner des Heizsystems neu entwickelt werden muss.

Im Fokus der Entwicklung steht insbesondere die Gemischaufbereitung, die für einen effizienten und schadstoffarmen Betrieb des Brenners verantwortlich ist.
Das langfristige Ziel von „Residue2Heat“ ist, FPBO auf Basis von land- und forstwirtschaftlichen Biomasseresten wie Stroh herzustellen, die weder für die Lebensmittel- noch für die Futtermittelproduktion nutzbar sind oder zu Landnutzungsänderungen (ILUC, indirect land use change) führen. Der konzeptionelle Ansatz sieht vor, lokal anfallende Biomasse in relativ kleinen Produktionsanlagen mit einer Verarbeitungskapazität von 20.000 bis 40.000 t Biomasse pro Jahr in Schnell-Pyrolyse-Bio-Öl zu wandeln und lokal an Hausbesitzer zu vertreiben.

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