DVGW fordert Fuel Switch in der Wärmeversorgung
Dies teilte der Verband Anfang August 2017 anlässlich seiner Dialogserie „Energie-Impulse“ mit, an der anerkannte Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Potenziale von klimaschonenden Gasen für mehr Klimaschutz in der Wärmeversorgung diskutierten.
Von den insgesamt 2.466 Terawattstunden im Jahr 2015 entfiele ein Drittel des deutschen Endenergieverbrauchs auf das Heizen und Klimatisieren von Gebäuden sowie auf die Warmwasserbereitung, sagte der stellvertretende Leiter des DVGW-Lenkungskomitees Gasanwendung, Uwe Bauer.
Für Bestandsgebäude müssten laut Bauer gleichzeitig effektive Anreizmechanismen durch Förderprogramme geschaffen werden, um einen Umstieg auf moderne und klimafreundliche Heizungstechnik und Hybridtechnologien voranzubringen.
„Der Haushaltssektor mit insgesamt 18 Millionen Wohngebäuden hat daran den größten Anteil. Die Pariser Klimaschutzziele geben vor, dass der Gebäudesektor bis 2050 weitgehend klimaneutral sein soll – eine grundlegende energetische Transformation des Wärmemarkts ist damit unausweichlich“, so Bauer weiter.
Das DVGW-Lenkungskomitee Gasanwendung hatte bereits im Mai 2017 ein Thesenpapier zum Thema Fuel Switch in der Energieversorgung vorgelegt. Das Komitee empfiehlt darin eine sozialverträgliche Umstellung der Wärmeversorgung in drei Schritten. Primär anzugehen sei die Substitution von Erdöl und Kohle durch klimafreundlichere Gase, heißt es dort.
Gleichzeitig müssten innovative Heizungstechnologien vermehrt zum Einsatz kommen. Ein zweiter Schritt sieht die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und grüner Gase zur Wärmeerzeugung und -bereitstellung im Gebäudebereich vor. Dann könne im dritten Schritt der Wärmesektor mit stromerzeugenden Heizungen Teil eines übergreifenden Energiesystems werden, betont Bauer.