Dachausbau für mehr Wohnraum

Der Dachgeschossausbau gehört neben dem Schließen von Baulücken und der Sanierung bestehender Gebäude zu einer wirkungsvollen Möglichkeit, um neuen Wohnraum zu schaffen, die Ausweisung neuer Baugebiete einzuschränken sowie die Versiegelung von Ackerland zu stoppen.

Foto: Koenigskonzept
Foto: Koenigskonzept

Die Verdichtung bringt keine erneute Bodenversiegelung mit sich. Es handelt sich dabei um eine in bestehende Gebäude integrierte Bauweise. Nur wenig zusätzliche Versorgungen wie Wasser, Strom oder Abwasser werden benötigt, was zu Kosteneinsparungen beiträgt. Darüber hinaus ist es eine Chance, Nahwärme einzusetzen.

Mehr als 1 Million neue Wohnungen durch Dach-Aufstockungen möglich

Vergangenes Jahr ließ das Bundesministerium für Bauforschung eine Untersuchung zu den Potenzialen und Rahmenbedingungen von Dachaufstockungen und Dachausbauten durchführen. Demnach lassen sich allein in den Gebäuden, die zwischen 1950 und 1989 in Wachstumsregionen entstanden sind, 1,1 Millionen Wohnungen realisieren.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert über das Programm „Energieeffizient Sanieren" auch den Dachausbau. Der Bauherr kann mit Zuschüssen rechnen, wenn dabei neue energieeffiziente Wohneinheiten geschaffen werden. Frühere Einschränkungen (Zubau nicht mehr als 20 Prozent), sind mittlerweile weggefallen. Ebenfalls vorhanden sind kommunale Programme, die sich teilweise mit der KfW-Förderung kombinieren lassen. Wünschenswert wäre die Einführung weiterer Entschärfungen, Verbesserungen und Vereinfachungen. Das Thema Brandschutz sollte genauer betrachtet werden, da er zu einem echten Kostentreiber zählt.

Sichere Anlageform

Eine Mietwohnung im Dachgeschoss im eigenen Haus gehört zu einer wirkungsvollen und langlebigen Möglichkeit, fürs Alter vorzusorgen. Laut Studie aus dem Jahr 2016 werden Investitionskosten je nach Lage zwischen 1.500 und 2.900 Euro pro Quadratmeter genannt. Der dazu jeweils gehörige Mietpreis liegt zwischen 7 und 14 Euro kalt pro Quadratmeter. Bei einer energieeffizienten Bauweise reduzieren sich die Gesamtkosten für den Mieter, weil die Nebenkosten entsprechend gering ausfallen. So lässt sich mit einer sicheren Anlageform ein Zusatzeinkommen erzielen. Dies wäre sonst nur mit einem erheblich höheren Risiko auf dem Kapitalmarkt möglich.

Weitere Informationen liefern eine Studie des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung sowie ein Fachartikel der TU Darmstadt.

www.energieberater-Weiterbildung.info

 

Printer Friendly, PDF & Email
12.07.2023
Vormerken!
Weiterbildung und Austausch für Bauexpertinnen, -experten und Kommunen zum klimafreundlichen Planen und Bauen am 11. September in Hamburg
20.09.2023
Jubiläum
Striebel & John ist ein stetiger Innovator von wegweisenden Produkten. Seit 1958 produziert, entwickelt und vertreibt das zur ABB-Gruppe gehörende Unternehmen maßgeschneiderte Energie-Verteilersysteme...
04.04.2024
Messe
Von der Vision zur Realität: die GET NORD informiert vom 21. bis 23. November 2024 in Hamburg über Einsatzmöglichkeiten künstlicher Intelligenz (KI) in der Gebäudetechnik.
16.02.2024
Forschungsprojekt SolarEnvelopeCenter
Das Forschungsprojekt SolarEnvelopeCenter entwickelt einfache und kostengünstige Lösungen für den Photovoltaik-Ausbau an Gebäudehüllen.
19.02.2024
BMWSB
Ab 20. Februar starten die BMWSB-Förderprogramme Klimafreundlicher Neubau (KFN), Genossenschaftliches Wohnen und Altersgerecht Umbauen. Anträge können über die Website der KfW gestellt werden.
08.04.2024
Umfrage zum Gebäudeenergiegesetz
Eine aktuelle Befragung zum GEG unter privaten Vermietenden und Geschäftskunden in Deutschland zeigt, dass sich ein Großteil nicht ausreichend darüber informiert und bei der Umsetzung der Vorgaben...